Niklaus Manuel: Der Tod als Kriegsknecht umarmt ein Mädchen, 1517; Basel, Kunstmuseum
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5. Die Totentänze (Forts.)

Tanz und Tod - das passte eigentlich nicht zusammen. Ein Tanz galt schon damals als ein "Ausdruck von Liebe, Lebensfreude und Lebensgenuss", er "bedeutete Werbung und zielte auf Liebesvereinigung ab; er war verpönt als Gelegenheit zur Sünde, galt als Ausdruck von Sittenverfall. Die Vorstellung, der Tod könne sogar Bischof und Nonne zum Tanz zwingen, betonte die Störung der Ordnung seit der Vertreibung aus dem Paradies." (Ohler, Sterben und Tod, S. 268)

"Zu einer völig neuen Bildfindung kam Hans Holbein d.J. in seinen 'Bildern des Todes'", heißt es bei Richard W. Gassen (Pest, Endzeit und Revolution, S. 20). Der Tod trat in dieser 1526 gezeichneten Holzschnittfolge einzelnen Menschen in konkreten Situationen entgegen, je nach Stand und Beruf, und richtete sein Handeln danach aus, in welchem "charakteristischen Handlungskontext" sich der andere befand. Er greift in das Zeitgeschehen ein, wird "politisch", indem er den adeligen Ritter mit seiner Lanze durchbohrt, dem Bauern jedoch beim Pflügen hilft - zur Erinnerung: Es ist die Zeit des Bauernaufstandes und der Reformation! (Schuster, Der Tod, S. 16)

Und noch etwas ist neu: Der Tod tanzt nicht mehr...

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