Lukas Cranach d. Ä.: Adam und Eva, 1526; London, Courtault Institute Galleries
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2. Grundlagen

In Spätmittelalter und Früher Neuzeit war der Tod "lediglich" ein Übergang vom Diesseits in ein Jenseits, das als real empfunden wurde. Diese Anschauungen stützten sich zunächst einmal auf die Lehren der Bibel:

"Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten", heißt es im Römerbrief (5,12) des Paulus. Der Sündenfall im Paradies vereitelte das ewige Leben. Doch Gott schuf, so heißt es in den weiteren Worten des Apostels, eine Möglichkeit, die Ewigkeit zurückzuerlangen: Der Opfertod Jesu Christi gebe dem Menschen die Gelegenheit, der Sündhaftigkeit und damit des Todes ledig zu werden.

Doch nicht jeder sollte davon profitieren können: "Nach seinem Leben in dieser Welt geht der Mensch entweder in eine höhere, als himmlisch oder gottesverbunden aufgefasste, oder in eine niedere, als unterirdisch und von Gott getrennt aufgefasste Existenz über." (RGG 3, S. 403) Himmel, Welt und Unterwelt - das ist die Gliederung des Weltganzen, die grundlegend ist für die Lehren des Neuen Testaments der Bibel.

Welche Faktoren im Einzelnen dafür ausschlaggebend sein würden, dass jemand nach seinem Ableben "nach oben" oder "nach unten" gehen musste - darüber freilich gab es im Laufe der Zeit geteilte Meinungen.

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